Noch Tag 10, Strandbar Frida
Während wir die Cocktailkarte durchtesten, beugt sich vom Nebentisch ein Mann (Familienvater, zwei Töchter) rüber und hält mir den Google Translator hin. Darauf die Frage, ob wir Deutsche wären?
Lange Rede, kurze Zusammenfassung: Es war eine russische Familie aus dem Ural. Blöderweise war unser Taxi schon bestellt. Während der Wartezeit schafften wir es aber, über den Translator eine spannende Unterhaltung zu führen:
Woher wir kommen, wozu überhaupt in Berlin eigentlich eine Mauer gebaut worden war? Das wievielte Mal wir in Georgien sind? Wo wir alles schon waren? Wie alt die Kinder sind? Auto… Reifenpanne… gegenseitig viele Fotos gezeigt… Einladung nach Russland. Mailadressentausch. Einladung zum Vodka (georgischer Wodka ist „Tschetscha“ und aus Traubentrester — also eher eine Grappa).
Zum Tschetscha kam es (fast) nicht mehr, denn als unser Taxi vorfuhr, brachte der Kellner gerade mal ein einziges Glas — das kippte Vinnie- schnell auf Ex, sehr zur Anerkennung des russischen Gönners. Die weiteren Gläser (hatte der Kellner nur „eins“ verstanden?) konnten wir nicht mehr abwarten. 😭
Denn dann mussten wir leider schon zum Taxi rennen. Wie schade!
Aber WAS für ein spannender und toller Abschluss für einen rundum schönen Tag.
Und wir haben ja die Mailadresse…
Nachsätze
Erkläre — Googletranslator-fähig — warum in Berlin eine Mauer gebaut wurde. Zusatzhürde: Du hattest bereits drei Cocktails plus einen Kaffee mit Baileys…
Auch die Reifenpanne auf dem Guderzipass brachte Google in Probleme. Aber zusammen mit einem Foto wurde dann doch alles klar. Antwort — wieder via Google: „Ich verstehe, dass Sie Probleme mit dem Rad hatten“. 👍👍👍
Weitere Antwort via Google Translator: „Ich dachte, nur Russen sind so verrückt, 3100 km mit dem Auto zu reisen.“ Tatsächlich übersetzte Google danach dann unsere Erklärung „Mietwagen“ offenbar korrekt – ganz so verrückt wie unsere Tischnachbarn waren wir ja nun doch nicht… 😁