Tag 5 — Borjomi

Auf der Fahrt von Kutaissi nach Achalziche machen wir halt in einem mondänen Kurort namens Borjomi. Hier hat sich schon die Zarenfamilie von den Strapazen des Regierens erholt, es gibt immer noch den „Romanow-Palast“. Außerdem eine öffentliche Quelle, an der man sich sehr eisen- und schwefelhaltiges Wasser abfüllen kann, das offenbar wahre Wunder wirkt, wenn man den Infotafeln trauen darf. Der Weg zum wunderschönen historischen Park erinnert teilweise aber an Kirmes oder Phantasialand 😀

Der Kurpark in Borjomi
Eingang des Kurparks in Borjomi.

Im Bild rechts hinten ist der Pavillon über der Heilquelle. Hier darf man nicht (mehr) selbst zapfen. Stattdessen steht eine junge Frau unten am Hahn der Quelle und füllt Plastikbecher und angereichte Flaschen.

Allerdings gab es schon auf dem Budenweg zum Park eine weitere „Zapfstelle“, an der man selbst seine Flasche füllen konnte. Dort schmeckt das Wasser auch noch viel mehr nach Eisen.

Wir füllten an beiden Quellen — bzw. ließen füllen — und verließen Borjomi somit gleich doppelt „heilsbringend“ beladen.

Die ganze Straße entlang bis zum Park stand Bude an Bude — von Honig über Hüte, Schals,Kleidung und Schmuck bis zu Andenken aller Art. An einer kleinen Bude gab es Keramikflaschen mit einem stolzen Abbild Stalins.

Flasche mit Stalin-Konterfei
Herr Li war begeistert über die Flasche mit Stalin-Konterfei. Über Geschmack lässt sich (nicht) streiten…

Der Herr Li blieb begeistert stehen und wir mokierten bzw. staunten über das Motiv. Die Mädchen sprachen fließend Englisch, so fragte ich sie, ob dieses Motiv tatsächlich beliebt sei bei den vielen russischen Touristen.

Die Mädchen bejahten das, das würde gern gekauft und fragten, woher wir den kämen. Als wir „Germany“ antworteten, machten sie erst ei betretenes Gesicht, drehten dann die Flasche mit dem Motiv nach hinten, lachten und sagten, „now everything is ok!“

(PS: Der Herr Li hat dann tatsächlich den Stalin-Flachmann gekauft. Das Foto davon kam in seinem Kollegenkreis bereits grandios an. Danach wäre er am liebsten zurückgefahren und hätte noch eine geholt. Aber wir waren schon wieder „on the road again“…)