Tag 13: Wanderung zum Wasserfall und zum Bergsee

Zuerst ging es auf dem anständig präparierten Pfad fröhlich voran. Der Park beherbergt eine tolle Vegetation. Jeden Tag hängen Wolken in den weiter oben an den Hängen stehenden Bäumen und es regnet auch täglich — daher der Name „Heulsuse“: Die vom Meer aufsteigenden, dick beladenen Wolken fangen sich hier an den Berghängen und laden ihre Fracht dann dort ab.

Laut Infotafel gibt es hier noch den Colchischen Waldtypus. An einem einmaligen „Rhododrendron-Grove“, bei Walnuss- und Esskastanienbäumen stehen Infotafeln, irgendwo fließt Wasser in und über einen kleinen Tank und überall wachsen Farne hüfthoch. Am gegenüberliegenden Hang dampft der Wald Wolken aus.

Bald geht es auf Steinen über einen kleinen Bach, vorbei an jungen Leuten, die an „Zipleinen“ durch den Wald „fliegen“, und dann geht es fortlaufend steil hinauf.

Zu steil, zu heiß, zu schwül – ein Kreislauf macht das nicht gut mit. Nachdem Pausen auch nicht gut helfen, hilft unterhaken und rhythmisches Quatsch-Reimen.

Und dann hört man das Rauschen und eine Kurve weiter, noch über einen Baumstamm geklettert: Da ist der Wasserfall!

Hübsch ist er! Vier Engländerinnen klettern schon im Wasserbecken herum, stellen sich unter den Wasserfall und machen Fotos. Man sieht ihnen an, dass das Wasser eisig sein muss.

Egal! Vinnie- ist der Schnellste beim Umziehen und schon steht er am Wasserfall. So richtig drunter mag er gar nicht, aber was tut man nicht alles für ein Foto! Übrigens ist es auch schwer, es genau unter dem Guss auszuhalten. Das Wasser kommt mit einen Mörderschlag herunter dort…

Auch ich schaffe es irgendwann unter den Wasserfall — brrrr. Und wie lange es dauert, bis schließlich auch Nel fertig und dann für das Foto zumindest hinter dem Wasserfall ankommt. Knips, knips, und schnell raus aus dem eisigen Guss!

Nur der Herr Li verweigert sich: Zu viel Hudel mit dem Umziehen, zu unwirtlich die Wassertemperatur und die nächste Besuchergruppe — diesmal Russen — ist auch schon da.

Jetzt wollen wir noch zum „nahegelegenen“ See. Ist ja direkt um die Ecke, also geht es im Badeanzug los. Doch der Weg ist viel länger als gedacht und auch schwieriger zu gehen, vor allem in Bade-Flip-Flops. Das gibt zwei blöde Stürze, Aua!

Und die Mücken schwirren… Endlich ist der kleine See erreicht, hier gibt es noch etwas mehr Trubel als am Wasserfall, aber alles noch in einem netten Ausmaß. Auch die Engländerinnen sind hier wieder zugange. Diesmal ziert sich Vinnie- (der Herr Li sowieso), aber Nel und ich trauen uns.

Und es ist einfach HERRLICH!!

Kalt, ja. Aber auch so klar, so erfrischend, weich, gegen die Strömung schwimmen und dann auf dem Rücken liegend zurücktreiben lassen, die vorüberziehenden Baumkronen ansehen dabei… wir beide wollen gar nicht mehr heraus. Aber die Vernunft siegt.

Auch Vinnie- tauchte kurz in den See. Und gerade als alle heraus sind, beschließt auch Herr Li, den See zu testen. Solidarisch gehen Nel und ich noch einmal mit hinein. Aber dann reicht es — genug Eiswasser für heute.

Umziehen und Abmarsch zurück zum Besucherzentrum. Auf dem Weg, der und jetzt viel kürzer vorkommt, grasen nun Kühe. Vinnie- gelingt ein wunderbares Portraitfoto 🐮 Wir wählen am Ende die Route über die Hängebrücke zum „besseren“ Hotel des Parks, holen uns Cola und einen Muffin und schlendern die letzten Meter zum Besucherzentrum auf der Straße.

Dort angekommen gönnen wir uns auch es endlich das Eis, das man uns schon zweimal ans Herz gelegt hatte: Das „thailändische Eis“ sei super lecker. Wir denken da zwar an Eis mit Sushi-Geschmack, wollen es nun aber endlich kosten.

Und es ist wirklich lecker. Vor allem ist aber die Zubereitung ein Erlebnis. Das Eis wird nämlich gemäß Wunschgeschmack vor den Augen des Kunden hergestellt: Auf eine vereiste Platte wird Sirup (Erdbeere, Schokolade, Karamell) gekippt und auf Wunsch auch Oreokekse, Nutella (!) oder Banane, dazu wird Sahne gegossen und dann wird beides mit zwei Spachteln solange durchmischt, bis es gefroren ist. Am Ende wird die Masse ganz flach ausgestrichen und dann in Bahnen zu Röllchen abgeschoben. Fünf riesige Eisrollen ergeben eine Portion, sie passen kaum in den — eh schon sehr breiten — Becher.

So gestärkt, verabschieden wir uns, um uns nun endlich auf den Weg zur Küste zu machen.

Der verläuft ereignislos und So sind wir nun sind wir wieder „im Plan“: Drei Strandtage sind angesagt, im „Mana-Mana“ in Grigoleti Beach.

Hier unten am Meer ist es unheimlich windig, aber total warm, das Meer rauscht mächtig und wir wohnen direkt am Strand unter hohen Kiefern. Absolut traumhaft!